CommentBeauty

tl;dr: Früher war alles der Umgangston im Netz besser. Social Media Platzhirsche bestimmen mittlerweile den Narrativ. Die Meinungspluralität leidet massiv und die Gesellschaft verhärtet in zwei Lager. Manchereins wagt nicht mehr sich themenbezogen zu äußern. Mit zehn Orientierungspunkten soll die Fabelhaftigkeit am Kommentieren reaktiviert werden.

“Der, der das Böse hasst erschafft noch mehr davon.” via Kati Körner

Intro

Als die Internetnutzung noch überwiegend an Laptops oder PCs statt fand, war die Netiquette gefühlt allgegenwärtig. Selbst bei ernsten Meinungsverschiedenheiten - zum Beispiel vor Wahlen - eskalierte die Situation praktisch nicht und alle waren tiefenentspannt.

Mit vermeintlich besserer Technik und hoffnungsvollen Versprechen (“Facebook verbindet”) setzte das Sterben kleinerer Communities ein. Zur “Optimierung des Nutzererlebnisses” füllten nun Algorithmen die Timelines für maximale Bildschirmzeit und dadurch Werbeprofit der Betreiber. Zusätzlich ermöglichten leistungsfähige, mobile Endgeräte das Surfen an praktisch jedem Ort und zu jeder Zeit. Die aktive Partizipation sank kontinuierlich, der stumpfe Konsum nahm zu.

Heutezutage bestimmen wenige reichweitenstarke Accounts die tagesaktuelle Debatte. In den Kommentarspalten bleiben oft differenzierte Meinungsnuancen die Ausnahme. Die Erde scheint wie im dystopischen Roman Kallocain in zwei idiologische Supermächte aufgeteilt; die großen, kommerziellen Portale fungieren dabei als Arena der Schlammschlacht.

Auf diese Situation haben die meisten keine Lust. Viele suchen die Flucht ins Private, andere bilden Gruppen in kleinen, geschlossenen Communities. Diese Lähmung des niveauvollen Wissens- und Meinungsaustauschs über das Internet verhindert jedoch das Zukunftsideal einer freien Gesellschaft.

Orientierungspunkte

Respektvoller Umgang für ein freundliches, gesundes und harmonisches Miteinander erfordert gerade online in Textform, also ohne Gestik und Mimik, ein gewisses Fingerspitzengefühl in der Wortwahl. Mit folgenden Ratschlägen zur Selbstreflexion der eigenen Onlinekommunikation können wir brach liegende virtuelle Blumenbeete neu bepflanzen und je nach Gegenüber sogar aufblühen lassen, um neue Kontakte zu knüpfen.

Digitale Spielwiese

Grundsätzlich ist es auf allen Platformen möglich sich öffentlich einzubringen. Von Suchmaschinen erfassbare, offene Systeme wie zum Beispiel Foren sind zu bevorzugen. Sie erlauben maximale Sichtbarkeit themenbezogener Inhalte, welche dadurch erfolgreich gefunden werden können. Ein Gewinn für alle Beteiligten.

Mit einem Pseudonym registriert, bleibt die gewünschte Anonymität gewahrt. Bei strafrechtlich relevanten Äußerungen schützt es jedoch nicht. Die aktuelle IP-Adresse wird bei Deinem Internetprovider gespeichert. Also (mit)denken bevor Du fragwürdige Dinge in das Netz stellst.

Beitragen

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